Dienstag bis Freitag 16.00 – 18.00 Uhr und Samstag 11.00 - 14.00 Uhr / Eintritt frei!
„Der Planet wird noch lange hier sein. Und wir werden lange weg sein. Einfach nur eine weitere gescheiterte Mutation. Ein weiterer biologischer Fehler. Eine evolutionäre Sackgasse.“ (George Carlin)
In der Ausstellung Dystopia/Tetelestai setzt sich Jean Merkur mit modernen Dystopien auseinander. Im Spannungsfeld zwischen einer erschreckenden Realität von Kriegen bis Klimakatastrophen und Dystopien von totaler Überwachung bis zur Bedrohung des Menschen durch die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz befragt Merkur, ob einer Dystopie dennoch eine abgründige Schönheit im ästhetischen Sinn innewohnen kann.
Worin liegt die Faszination von Morbidität und Schrecken? Ist sie für einige Menschen ein Katalysator und in der bereits durch die im Kontext der Tragödientheorie verwendeten Katharsis zu begründen? Oder wohnt jedem Menschen eine Form der Dunkelheit inne, die mehr oder weniger angenommen wird. Merkur lädt mit seinen Werken dazu ein, sich mit der Dunkelheit auseinander zu setzen und den Blick auf Inneres oder Verborgenes zu wagen.
Die oft im Kontrapost stehenden Puppen verweisen auf die griechische Skulptur und Plastik der Antike, wobei die Schaufensterfigur im Gegensatz zur klassischen Skulptur bereits dystopische Züge in sich trägt, da sie kein künstlerisches Objekt ist, das als Unikat aus einem Stein gemeißelt oder aus Bronze gefertigt wurde, sondern es sich um ein künstliches serielles Produkt für die Industrie handelt, das insbesondere für die Werbung in Schaufenster gestellt wird, um damit Kaufkundschaft anzulocken. Insbesondere für die Verkaufssteigerung von Textil-Mode wird die Schaufensterpuppe eingesetzt.
Mit unterschiedlichen Oberflächenbehandlungen transformiert Jean Merkur die Figuren in eine andere Gestalt: Und so bekommen die Mannequins durch ihre ästhetische Veränderung einen neuen, individuellen Charakter.
Zusätzlich wird eine Serie von expressiven fotografischen Portraits (Fotomodell: Rosalie Linneweber) zu sehen sein, welche das Verhältnis von Subjekt, Raum und Objekt auslotet.
Die Sängerin und Komponistin Maren Kessler hat zusätzlich ein Sound-Design entworfen, das in der Ausstellung zu hören sein wird.